Seit der Gründung im Jahr 1944 wird dort von der Firma Emilio Stecher AG Rooterberger Sandstein abgebaut. Früher fand dieses Produkt zahlreiche Verwendungszwecke im Innenraum wie auch Aussen, vor allem bei historischen Bauten. Heute kommt der Sandstein vor allem im Gartenbereich zum Einsatz, gewinnt aber im Innenausbau wieder an Terrain.

Der Steinbruch Wiesweid wird als einziger Bruch für Sandstein in der Zentralschweiz auch heute noch bewirtschaftet. Natürlich hat sich im Abbau sehr viel verändert. In den 50er Jahren haben die Gebrüder Niederberger im Akkordlohn praktisch das ganze Jahr lang (ausser natürlich im Winter) Sandstein gewonnen. Diese Leute verdienten ausserordentlich gut (für gespaltene Sägeblöcke erhielten die Gebrüder Niederberger CHF 60.- pro Kubikmeter). Die harte Arbeit rechtfertigte aber diesen guten Verdienst. Damals war der Abbau äusserst mühsam, gab es doch kaum Maschinen, die die Arbeit erleichterten. Für das Loslösen der Steine aus der Bruchwand gab es zwei Möglichkeiten: die Sprengung und oder das Brechen. So wurden die Steine entweder mit Brechstange und Meisseln einzeln oder durch Sprengungen in grösseren Massen aus der Bruchwand gelöst. Die sehr schnelle Variante mit Sprengstoff hatte aber den grossen Nachteil, dass diese Abbauvariante Auswirkungen auf die Qualität der Steine hatte.Vor allem aber nach dem grossen Felssturz von 1954 wurde mit Sprengungen sehr vorsichtig umgegangen.

Trotz der Bedeutung des Steinbruchs wurde vom Firmengründer nur wenig Geld in die Modernisierung der Abbaugeräte gesteckt. Dies hatte mehrere Gründe: In den 70er Jahren ging die Nachfrage nach Rooterberger Sandstein stark zurück. So wurden 1972 nur noch 956 Arbeitsstunden im Bruch geleistet, im Gegensatz zu fast 10'000 in Spitzenzeiten. Auch für Emilio Stecher II machten Erneuerungen wenig Sinn. In den achtziger Jahren führten die massiven Lohn-erhöhungen zur Unrentabilität des Steinbruchs. Kostenzusammenstellungen aus dieser Zeit zeigen, dass der Umsatz von den Kosten um 30 Prozent übertroffen wurde. Diese Entwicklung fand anfangs der 90er Jahren ihren Höhepunkt als die Nachfrage nach Sandstein abermals massiv absackte. Den Bruch aufzugeben kam trotzdem nicht in Frage. Einerseits war stets die Hoffnung auf Zeiten mit besserer Nachfrage vorhanden. Andererseits wollte man mit der Schliessung des letzten Steinbruchs am Rooterberg nicht eine Tradition aussterben lassen. Mit anziehender Konjunktur gegen Ende der 90er, wurde auch der Sandstein wieder vermehrt verkauft. Mit den bisherigen Abbaumethoden konnte aber nicht rentabel gearbeitet werden. Heute wird Sandstein im Lohnabbau aus dem Bruch gewonnen. Im Jahr 2001 wurden erstmals durch eine spezialisierte Unternehmung innerhalb von drei Monaten rund 1500 Kubikmeter, rund 4000 Tonnen, Sandstein abgebaut. Im Vergleich dazu: zu Spitzenzeiten wurden früher 500 Kubikmeter im Jahr gewonnen. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wird mit modernsten Maschinen und Geräten gearbeitet. Mit Laservermessung und Diamantbohrern wird der Stein vorbereitet. In einem zweiten Schritt kann dann mit verhältnismässig geringer Sprengkraft der Stein vom Bruch gelöst werden. Das abgebaute Material bietet einen Vorrat für bis zu zwei Jahre.

Mit dem Lohnabbau konnte das Sandsteingeschäft wieder rentabel gemacht werden.  Man schätzt, dass für die nächsten 20 bis 30 Jahre noch genügend des natürlichen Rohstoffes im Steinbruch Wiesweid vorhanden ist.